Gefährliche Landes-Radroute über St. Arbogast

Gefährliche Landes-Radroute über St. Arbogast – Mehr Sicherheit durch Senkung der Geschwindigkeits­be­grenzungen auf der gesamten Montfortstraße (L 50 Walgaustraße)

Die Grüne Liste Götzis stellte auf der Sitzung der Gemeindevertretung am 3.2.14 folgenden Antrag:

Die Gemeindevertretung der Marktgemeinde Götzis ersucht die Bezirkshauptmannschaft Feldkirch, alle Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Walgaustraße L 50 (Montfortstraße) in Götzis zu verringern, um die Verkehrssicherheit dem Standard auf Landesradrouten anzugleichen.

Begründung:

Sowohl das Landesverkehrskonzept als auch das Projekt Energieautonomie 2050 sehen eine deutliche Ausweitung des Radverkehrs vor.
Auf der Walgaustraße L 50 (Montfortstr.) verläuft eine Landes-Radroute (Hauptradroute Alltag) zwischen Götzis und dem Vorderland, die mit zunehmender Elektrofahrrad-Verwendung noch wesentlich an Bedeutung gewinnt.
Die derzeitigen Geschwindigkeitsregelungen (60 km/h bzw. 50 km/h im unmittelbaren Siedlungsbereich) bieten jedoch keinesfalls ausreichende Sicherheit für Radfahrer. Mit Ausnahme eines kurzen Teilstücks am Südende ist keine separate Fahrradspur vorhanden. Radfahrer müssen mit dem Kfz.-Verkehr mitfahren.
Im Interesse der Sicherheit und zur Förderung des Radverkehrs ist eine Geschwindigkeitsreduktion unbedingt erforderlich!
Die Reduktion im Siedlungsgebiet ist auch wegen des engen Straßenraums mit teilweise eingeschränkter Übersicht und fehlendem Gehsteig mehr als gerechtfertigt.
Neben dem Sicherheitsgewinn für ungeschützte Verkehrsteilnehmer profitieren die
Anwohner sowohl im Hauptsiedlungsgebiet als auch in St. Arbogast durch die Verringerung von Lärm- und Abgasbelastung.

Unser Antrag zur Senkung der Tempolimits auf der Montfortstraße (Walgaustraße L 50 über St. Arbogast) wurde auf der GV-Sitzung von der Mehrheit abgelehnt!

ÖVP-Klubobmann Vizebgm. Dr. Clemens Ender meinte, er fühle sich wie die meisten Radfahrer, die großteils routiniert seien, sicher auf der Straße nach St. Arbogast, eine Temporeduktion sei nicht nötig. Andere Vertreter der Mehrheit meinten, die Autofahrer seien vernünftig und würden ohnehin von Tempo 60 km/h herunterbremsen, wenn ein Radfahrer unterwegs sei.
Unsere Argumente, auf Landesrouten seien laut Richtlinien des Landes wesentlich geringere Geschwindigkeiten vorgesehen, wurden ignoriert oder als unrealistisch abgekanzelt. Auch eine Reduktion um 10 km/h, die eine bedeutende Steigerung der Verkehrssicherheit bringen würde, wurde von der Mehrheit nicht einmal in Betracht gezogen. Dabei war unser Antrag kompetenzbedingt ohnehin nur ein Ersuchen an die BH Feldkirch um Angleichung der Verkehrssicherheit an den Standard auf Landesradrouten.
Dass gerade auf einem aus unserer Sicht besonders gefährlichen Straßenabschnitt, der nur mit großen, ebenfalls nicht ungefährlichen Umwegen umfahren werden kann, nichts getan wird, um Sicherheit und Attraktivität für den Radverkehr zu erhöhen, ist für uns komplett unverständlich.
ÖVP-Mandataren brachten den Gedanken vor, einen separaten Radweg auf dem gefährlichen Abschnitt zu bauen. Angesichts des erforderlichen enormen Aufwandes ist dies völlig unrealistisch, zumal die ÖVP kürzlich den Bau eines weit billigeren Teilstückes einer Landesradroute im Bereich Mösle-Sonderberg auf Jahre hinaus abgelehnt hat.
Von Seiten der SP/PF kam der Antrag, einen Rad- oder Mehrzweckstreifen zu markieren. Dieser wurde von der Mehrheit ebenfalls abgelehnt.

Die Verweigerung eines zumutbaren Mindeststandards an Verkehrssicherheit für Radfahrer und die geringschätzige Behandlung des Radverkehrs im Allgemeinen durch die ÖVP-Mehrheit sind für eine e5-Gemeinde, die auch einen Beschluss zur Unterstützung des Zieles Energieautonomie 2050 gefasst hat, untragbar und peinlich.

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