Quartier Wieden-Kalkofen

Seit geraumer Zeit ist die Wiederbelebung des früheren VWP-Areals in Götzis im Gang. Der gesamte Planungsumfang der Quartiersentwicklung betrifft neben Umbauten an früheren VWP Gebäuden auch die Errichtung neuer Baukörper. Genauere Informationen, Pläne und Studien wurden auf der Website der Marktgemeinde Götzis veröffentlicht.1

Ergänzung vom 17.09.2016: Nach eingehender Diskussion und dem Feedback von Kindergartenpädagog_innen sprechen wir uns entschieden für die Errichtung eines Kindergartens in Form eines eigenständigen Gebäudes aus. Die Qualität der Kinderbetreuung, der Spielflächen und der integrierten Gemeinschaftsräume kann dadurch wesentlich gesteigert werden. Diese noch bestehende Chance sollte nicht verpasst werden.

Der Umbau des VWP selbst ist bereits weitestgehend abgeschlossen und die früheren Wirtschaftsparkgebäude im Süden werden derzeit als „Wiedenpark“ in Wohngebäude umgebaut. Die Errichtung neuer Baukörper steht auf der früheren VWP Fläche („Wohnen im Wieden“) unmittelbar sowie dem großen Parkplatz („Kalkofen“) in absehbarer Zeit noch bevor.

Quartier Wieden-Kalkofen

Die Grüne Liste Götzis hat sich mit den Unterlagen der Marktgemeinde Götzis sowie den Informationen der gegründeten Bürgerinitiative eingehend beschäftigt. Aufgrund der aktuellen Informations- und Sachlage sprechen wir uns gegen die Realisierung des Projektabschnittes „Kalkofen“ nach aktueller Planung aus.

Die Gründe dafür sind insbesondere, dass wichtige Aspekte der Zukunftsentwicklung unberücksichtigt bleiben, bestehende Bedenken der betroffenen Bevölkerung unzureichend von Experten bearbeitet wurden und für offensichtliche zukünftige Probleme noch keine Lösungsvorschläge vorliegen:

Verkehrskonzept Wiedengasse / Kalkofenweg

Durch die Neuerrichtung von insgesamt 189 Wohneinheiten ist ein starker Anstieg der Verkehrsbelastung im Bereich Wiedengasse/Kalkofenweg sowie der Einmündung in die L190 zu erwarten. Dies belegt auch die verkehrstechnische Prüfung von Besch und Partner (Zunahme der Fahrten um bis zu 50%). Zudem gibt es laut diesem Dokument aus aktueller Sicht auch keine Möglichkeit die zukünftige Situation zu verbessern.2

Darüber hinaus wird in allen Konzepten die unzureichende Durchwegung des Quartiers Richtung Westen (Fuß- und Radwege) aufgezeigt. Auch diesbezüglich gibt es aktuell keine Planung und keine Möglichkeiten zur Verbesserung.

Eine Umsetzung des Gesamtprojektes ohne vorherige Lösungsfindung für die absehbaren Verkehrsbelastungen und -probleme, ist aus unserer Sicht nicht verantwortbar. Eine schrittweise Umsetzung (Baubeginn des Projektabschnittes „Wohnen im Wieden“ steht unmittelbar bevor) sollte erfolgen, um parallel Vorschläge für die Bewältigung zukünftigen Herausforderungen zu erarbeiten.

Kindergarten und Schule

Bereits seit Langem ist im Bereich Glattensteinmoos weiter südlich ein Grundstück für die Errichtung einer möglichen Kinderbetreuungsstätte bzw. Schule vorgesehen. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch die Neuentwicklung des VWP Areals noch nicht absehbar.

Die GLG ist der Meinung, dass in Anbetracht der Neuentwicklung des VWP Quartiers eine Realisierung dieser zukünftigen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen im Bereich „Kalkofen“ angedacht werden sollte. Dabei muss inbesondere auch auf Möglichkeiten der Ganztagsbetreuung, ausreichende Freiräume und entsprechend zukünftig benötigte Kapazitäten geachtet werden.

Dieser Vorschlag findet sich auch im Beitrag zur Quartiersbetrachtung bzgl. der Sozialstruktur des Quartiers von Mag. Carmen Feuchtner.3

Sozialer Wohnbau und Quartiersentwicklung

Ein hoher Anteil der neu zu errichtenden Wohnbauten kommt wird in Form des gemeinnützigen Wohnbaus ausgeführt. Im Bereich „Kalkofen“ betrifft dies 100% der neu errichteten Einheiten. Der soziale Wohnbau ist notwendig und zu begrüßen. Dennoch sollte geprüft werden, inwiefern die Errichtung von 94 neuen Wohneinheiten in dieser Konzentration (zeitlich und örtlich) erforderlich und zielführend ist. Die Hälfte dieser Wohneinheiten wird bereits im früheren Projektabschnitt „Wohnen im Wieden“ realisiert.

Darüber hinaus sollen die Bedenken der Bevölkerung bezüglich einer ausgewogenen sozialen Durchmischung ernstgenommen werden. Erfahrungen aus früheren Projekten in Götzis zeigen, dass stark konzentrierter gemeinnütziger Wohnbau auch Herausforderungen mit sich bringt, welche bereits im Vorfeld durch fachkundige Personen analysiert und entsprechende Handlungsempfehlungen erarbeitet werden sollten.

Wir betrachten die Neuentwicklung des früheren VWP Quartiers als wichtige Chance für die Zukunft und als Herausforderung für alle beteiligten und betroffenen Personen. Einerseits sollten die Potenziale dieser Neuentwicklung möglichst umfassend genutzt werden (Sozialer Wohnbau, Kindergarten, Schule), andererseits müssen die bestehenden Bedenken ernstgenommen und ausführlich erläutert werden.

Sämtliche Unterlagen zum Thema sind auf der Website der Marktgemeinde Götzis abrufbar.

ÖVP in der politischen Realität angekommen

Jetzt wo auch die ÖVP in der politischen Realität von Götzis angekommen ist, kann die Arbeit in den Gremien aufgenommen werden. Wir danken den anderen Fraktionen für die gute Zusammenarbeit und für die Geschlossenheit in dieser wichtigen Frage.

Nun sind alle Fraktionen aufgerufen, konstruktiv mitzuarbeiten, um die besten Ideen für Götzis umzusetzen. Wir sind bereit und freuen uns, für die kommenden Aufgaben unsere Ideen und unser Engagement einbringen zu können.

Der formale Rahmen für die politische Arbeit ist gegeben
In der 1. Gemeindevertretungssitzung am Mi, 15.4.2015 wurden die noch offenen Punkte der abgebrochenen konstituierenden Sitzung abgehandelt. Nach einen halben Stunde war der Gemeinderat mit 6 Sitzen gewählt. Da die GLG auf einen Vizebürgermeister-Kandidaten verzichtete und auch keine andere Fraktion einen Gegenkandidaten ernannte, wurde Clemens Ender (ÖVP) als Vizebürgemeister gewählt.

In den anschließenden Abstimmungen wurde fast alles wie in den Allparteiengesprächen vorbesprochen beschlossen. So wurde die Mitgliederanzahl in den Ausschüssen von 7 auf 8 angehoben, so dass alle Fraktionen vertreten sind und keine Fraktion die Mehrheit hat (4 ÖVP, 2 GLG, 1 FPÖ, 1 SPÖ).

Durch die gute Zusammenarbeit der drei kleineren Fraktionen konnten auf Initiative der GLG in den letzten drei Wochen optimale Voraussetzungen für die politische Arbeit in Götzis geschaffen werden. Keine Fraktion hat die Mehrheit in der Gemeindevertretung, in den Ausschüssen und im Vorstand. So kann das „freie Spiel der Kräfte“ beginnen.

Politische „Aufräumarbeit“
Bei der Besetzung der Leitung des Bau- und Raumplanungsausschusses behielt sich die GLG (wie den anderen Fraktionen angekündigt) vor, einen Gegenkandidaten vorzuschlagen, aufgrund noch offener Fragen aus der letzten Periode. Walter Heinzle beantragte die Vertagung dieser Entscheidung bis der Rechnungshofrohbericht zur Vorgehensweise beim Feuerwehrhaus diskutiert werden konnte (siehe Dokument im download). Ein zweites wichtiges offenes Thema ist der Bebauungsplan Am Garnmarkt Nord. Hier erfolgte schon die erste Bauverhandlung, obwohl der Bebauungsplan noch nicht beschlossen ist. Vor allem fehlen alternative Konzepte, die städtische Entwicklung mit hoher Lebens- und Aufenthaltsqualität, statt scheinbarer Gewinnmaximierung aufzeigen.

Wir sind schon mitten drin in der inhaltlichen Arbeit, auch schon in der ersten Sitzung. Dies erstaunte BM Loacker, der darauf hinwies, dass bei dieser Sitzung der formale Rahmen Thema sei. Und VizeBM Ender erwähnte in seinem Schlusswort er hoffe, dass der Wahlkampf jetzt vorbei sei und die Arbeit beginnen könne. Für uns ist die Wahl schon lange vorbei, wir haben nur auf die ÖVP gewartet, die jetzt auch in der politischen Realität angekommen ist.

Rede von Walter Heinzle zum Bau- und Raumplanungsasschuss: GV01_Antrag_WH_BauRaum

Artikel auf orf-online: http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2705356/

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