In der festgefahrenen Flüchtlingsdebatte stellt das 6-Punkte-Programm der „geordneten Rettung“ für Österreich einen neuen Ansatz dar. Dabei kann auf vorhandene Ressourcen aufgebaut werden, z. B. durch eine Kooperation mit Sant’Egidio, einer christlichen Gemeinschaft, die schon seit einigen Jahren Menschen aus Flüchtlingslagern weltweit legal nach Italien, Frankreich und Belgien holt. Gerade erst vor wenigen Tagen sind über diese sog. „humanitären Korridore“ wieder 40 Menschen von Lesbos nach Italien gebracht worden. Das Konzept wurde in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Expert*innen sowie unter Einbeziehung zentraler Stakeholder*innen entwickelt. Es sieht sechs Punkte bzw. Schritte vor:
- Vorbereitung auf Lesbos (Koordination vor Ort und in Österreich für Abstimmungen mit Behörden etc.)
- Auswahl und Transfer (Registrierung, Prüfung, Auswahl in Abstimmung mit Quartieren und Transfer)
- Covid-19-Maßnahmen (Gesundheitstests und Quarantäne, wie in den jeweiligen Bestimmungen vorgesehen)
- Unterbringung (durch Gemeinden, Pfarren, Gastgeberfamilien und Einzelpersonen)
- Soziale Absicherung (Kranken- und Unfallversicherung bzw. Versorgung durch öffentliche Hand)
- Integrationsbegleitung (Begleitvereinbarung z. B. mit „Buddy-System“ und Unterstützung für Spracherwerb, Ausbildung etc.)
„Courage – Mut zur Menschlichkeit“ ist eine breite, zivilgesellschaftliche Initiative mit dem Ziel, Menschen aus den griechischen Lagern zu retten.