Bahnhof Götzis zügig realisieren!

Wir bleiben dran: gute Gründe, warum der Bahnhof Götzis vorgezogen werden soll.

In einer Aussendung vom Rathaus stellen wir klar, dass Götzis keine Sonderwünsche beim Bahnhof fordert. Wir wollten und wollen lediglich die Funktionalität erhalten, den Bahnhof barrierefrei machen und auf betriebliche Verbesserungen für den Bahnverkehr zwischen Bregenz und Bludenz hinweisen.

Gute Gründe, warum der Bahnhof Götzis vorgezogen werden soll:

Götzis ist bereit:
In Götzis sind alle notwendigen Grundsatzentscheidung getroffen und sie werden von einer breiten Mehrheit getragen. In Bregenz ist noch vieles unklar, Götzis ist bereit.

Götzis hat alle Hausaufgaben gemacht: Die nötigen Grundstücke sind erworben, die groben Eckpunkte sind klar. Im Frühjahr soll die Finanzierung vertraglich geklärt sein. Dann könnte von uns aus mit den ersten Baumaßnahmen schon Ende 2021 begonnen werden.

Bahnhof Götzis muss barrierefrei sein
Barrierefreiheit ist ein Muss-Kriterium für alle Bahnhöfe. In Bregenz schon lange Realität, in Götzis ist keine Barrierefreiheit (keine erhöhten Bahnsteige und kein Lift) gegeben – darum hat Götzis höhere Priorität

Verbesserung des Zugbetriebs nur mit dem Bahnhof Götzis
Im gesamten, kürzlich von Land und ÖBB vorgestellten, 350 Mio. Euro-Paket gibt es (außer den bereits in Bau befindlichen Verbesserungen an der Strecke in die Schweiz bei Lauterach-St. Margrethen) keine einzige Verbesserung des Zugbetriebs an der Hauptstrecke Bregenz-Bludenz – mit einer wichtigen Ausnahme, der 

Beseitigung der „Langsamfahrstelle“ in Götzis: 
Nach dem Umbau werden die Züge Richtung Dornbirn am Hauptgleis halten und müssen nicht mehr – verbunden mit einem Ruck zur Seite – ins Nebengleis fahren. Wegen dieser Ablenkung ins Nebengleis dürfen die Züge schon im Bereich Straßenhäuser nur noch mit 60 km/h dahinrollen. Das kostet wertvolle Zeit, die für das Erreichen eines Busses entscheidend sein kann. Und es vermindert die Leistungsfähigkeit der gesamten Strecke. Die Beseitigung dieser Schwachstelle wurde von ÖBB und Land immer als wichtiges Ziel genannt. Umso unverständlicher ist es, dass wegen „kosmetischer“ Verbesserungen in Bregenz 5 zusätzliche Jahre Langsamfahrstelle in Kauf genommen werden. Der Umbau in Bregenz verbessert im Zugbetrieb selbst nichts!

Mehrkosten und Nachteile für Götzis bei jetzigem Zeitplan
Anstatt zügig mit dem Umbau beginnen zu können, erwarten uns Mehrkosten für notwendige temporäre Sanierungen. Ebenso eine auf viele Jahre blockierte bzw. behinderte Entwicklung des Bahnhofumfeldes. Das ist eine zusätzliche Diskriminierung unserer Gemeinde und der ganzen Region.

Der Bahnhof Götzis muss als nächster drankommen. Wir haben nichts dagegen, dass parallel dazu in Bregenz ein neues Bahnhofsgebäude gebaut wird. Wir hoffen, dass aus klimapolitischer Sicht raschestmöglich alles für einen optimalen öffentlichen Verkehr getan wird. Und das kann nur heissen – Der Bahnhof Götzis muss vorgezogen werden!

Bahnhof Götzis muss vorgezogen werden

Wir kämpfen weiter für eine rasche Umsetzung.

Götzis letzter Bahnhof: Götzner Grüne von Landespartei im Stich gelassen

Mit Bestürzung wurde in Götzis der Umsetzungsfahrplan der ÖBB zur Kenntnis genommen. „Wir fühlen uns von der Landespartei im Stich gelassen und können das so nicht akzeptieren,“ so Thomas Ender, Spitzenkandidat der Grünen in Götzis. 

Wie eine Vollbremsung wirkt die Reihung im kürzlich präsentierten Umsetzungsplan der ÖBB als letzter Bahnhof auf das Engagement der Grünen Liste Götzis: „Bei allem Respekt für die wirklich wervolle Arbeit im Land und im Bund – dieser Plan wirft uns in Götzis um Jahre zurück. Es ist ja ganz nett, wenn die Grüne Ministerin mit dem grünen Landesrat durchs Ländle tourt – wenn aber für Götzis dieses Ergebnis herauskommt, dann fühlen wir uns nicht ernst genommen und im Stich gelassen von der Landespartei“, bringt Thomas Ender sein Unverständnis auf den Punkt. 

Über fünf Jahre hat es gedauert, bis eine grundsätzliche Zusage zum Bahnhofsprojekt erreicht werden konnte. Auch das schon mit viel Beharrlichkeit und Fleiß durch die Verhandler der GLG – nun soll die ganze Region nochmals fast 10 Jahre warten, bis der Bahnhof fertig ist?

Bahnhof Götzis vorziehen – nicht Baustart 2025, sondern Eröffnung 2025!

Mit einem Einzugsgebiet von über 30.000 Menschen geht es um weit mehr, als nur um Götzis. „Es muss hier eine andere Priorität möglich sein“, so Ender, „Durch das Nein in Liechtenstein sollten die Bahnhöfe Tostern, Gisingen, Altenstadt nun in der Priorität nicht mehr so wichtig sein – und Götzis muss vorgezogen werden – nicht Baustart 2025, sondern Eröffnung 2025. Gerne wieder mit einer grünen Ministerin“

Ohne rasche Umsetzung des Bahnhofs sind Klimaziele in Götzis kaum erreichbar

Am Bahnhhof hängen viele weitere Infrastrukturprojekte: Wie der Radwegeausbau, der Busbahnhof samt Straßenführung, die Radunterführung, das Bahnhofsumfeld und natürlich die Aufwertung des Bahnhofs selbst als barrierefreie, attraktive Mobilitätsdrehscheibe. „Ohne rasche Umsetzung sind die Klimaziele für Götzis kaum zu erreichen. Und Wie sollen wir den Menschen in den nächsten Jahren den Umstieg auf Bus und Bahn schmackhaft machen, mit dieser veralteten und teils desolaten Infrastruktur,“ fragt sich nicht nur Thomas Ender. Auch besorgte Bürger haben sich schon gemeldet und waren bestürzt über diese Planung. Zudem müsste dann der Vorplatz mit Straße provisorisch erneuert werden, da dort jetzt schon unzumutbare Verhältnisse herrschen.

Konzept nicht eingehalten

Im Rheintalkonzept 1, das von ÖBB, Land und Gemeinden finanziert wird, wurde vereinbart, bis 2020 neun Bahnhöfe und Haltestellen zu modernisieren. Mittlerweile präsentieren sich alle – mit Ausnahme von Götzis – barrierefrei und in ansprechendem neuem Erscheinungsbild. Laut der momentanen Plaung soll Götzis ohne jede sachliche Begründung ans Ende des Rheintalkonzepts 2 geschoben werden.

Thomas Ender, Gemeinderat Grüne Liste Götzis

Obmann Ausschuss Umwelt, Energie & e5, e5 Teamleiter, Klimaschutzbeauftragter

Text aus der Presseaussendung vom 2.9.2020

Bahnhof Götzis neu – Top statt Flop!

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Nach der Erneuerung der anderen Knotenpunktbahnhöfe im Rheintal – zuletzt Hohenems und Rankweil – ist nun auch Götzis an der Reihe.

Götzis hat bzw. hatte vor den Umbauten mit Hausbahnsteig, breiter Unterführung, Stiege und Rampe zum Inselbahnsteig und mit kurzer Busanbindung den funktional vergleichsweise besten Bahnhof im Rheintal.

Entscheidende Voraussetzung für alles Weitere ist die Situierung von Gleisen, Bahnsteigen und Unterführungen. In diesem Beitrag geht es daher um diese bedeutendste Weichenstellung.

Ziele des Umbaus:

Behindertengerechtigkeit:

  • Lifte zu den Bahnsteigen und
  • Anheben der Bahnsteige zum stufenlosen Übergang in die Regionalzüge.
  • Einsparen von Fahrzeit durch schnelles Ein- und Ausfahren der in Götzis haltenden Züge (in Richtung Bregenz), die wegen der Weichen derzeit über eine lange Strecke nur 60 km/h fahren können.

Zielvorstellungen für das Umfeld:

  • Ausreichend dimensionierte, attraktive Bushaltestelle
  • Neue erweiterte, möglichst diebstahl- und vandalensichere Radabstellanlagen
  • Radwegquerung: Unterführung mit weniger steilen, breiteren Rampen (soll vom Bahnsteigzugang getrennt sein)
  • Impulse zur Aufwertung des gesamten „Bahnhofsviertels“, wie im Rheintalkonzept für (ÖV-) verkehrsgünstige Lagen vorgeschlagen.

Der Umbauvorschlag der ÖBB:

  • Der Hausbahnsteig wird aufgelassen
  • Zwischen den beiden durchgehenden Hauptgleisen wird ein neuer Mittelbahnsteig gebaut, der über eine Stiege und einen Lift erreicht werden kann.
  • Das Hauptgleis Richtung Feldkirch wird verschoben, die anderen Gleise bleiben.

Im Gegensatz zu allen vergleichbaren Bahnhöfen (Hohenems,  Rankweil, Lauterach, Dornbirn) möchten die ÖBB ausgerechnet in Götzis den Hausbahnsteig auflassen und die Züge in beide Richtungen an einem Inselbahnsteig abfertigen. In Götzis begegnen sich die Regionalzüge. Die Fahrgastströme addieren sich daher und verlaufen zudem oft in entgegengesetzte Richtungen. Während in Rankweil Busse des Oberlandes, in Hohenems Busse des Unterlandes und eine Linie in die Schweiz halten, sind in Götzis gleich drei Bussysteme mit der Bahn verknüpft: die Busse des Unterlandes, des Oberlandes und die Ortsbusse am Kumma – mit vielen Umsteigern und oft knappen Umsteigezeiten. Es wäre geradezu ein Schildbürgerstreich, alle Fahrgäste der Bahn auf den unbequemen, zeitraubenden Weg durch die Unterführung zu zwingen, wo sie sich zudem oft gegenseitig behindern. Bei Verspätungen würden viele Anschlüsse verpasst, die mit den derzeitigen Wegführungen funktionieren!

In Götzis können Züge mit 160 bzw. 150 km/h durch den Bahnhof fahren. Es kann auch vorkommen, dass dies gleichzeitig in beide Richtungen passiert – für Wartende am Bahnsteig höchst „ungemütlich“ bis gefährlich, wenn man sich auf einen heranrasenden Zug konzentriert und einem ein zweiter überraschend „in den Rücken fährt“.

Bei der ÖBB-Variante geht zudem die Rampe zum Bahnsteig verloren, die für Radfahrer oder größere Gruppen mit Koffern große Vorteile bietet (die Rampe kann den unverzichtbaren Lift aber nicht ersetzen!)

Der ÖBB-Vorschlag verstärkt die Wahrnehmung der Trennwirkung durch die Bahn (dies kann beispielsweise bei  Mittelbahnsteig-Bahnhöfen in Lochau, Nenzing oder Ludesch beobachtet werden).

Zusammenfassend stellen wir fest: Die Mittelbahnsteig-Variante der ÖBB für den Bahnhof Götzis bringt gravierende Verschlechterungen gegenüber  der derzeitigen Situation. Wir lehnen sie daher kompromisslos ab!

Grüner Vorschlag (der von den ÖBB derzeit genauer bewertet wird):

  • Der bestehende Hausbahnsteig wird zum durchgehenden Hauptgleis vorverschoben,
  • das derzeitige Gleis in diesem Bereich aufgelassen.
  • Der südseitige Rest des derzeitigen Hausbahnsteig-Gleises wird mit einer Weiche neu in das durchgehende Hauptgleis eingebunden.
  • Der Inselbahnsteig wird in seiner Lage belassen, für den stufenlosen Zugang in die Nahverkehrszüge angehoben und über einen Lift erreichbar gemacht.

Mögliche weitere Details:
Die bestehende Unterführung wird auch als Radwegverbindung genutzt; die Rampe zum Inselbahnsteig belassen, die Unterführung verkürzt, die Außenrampen flacher und breiter gebaut. Über eine neue Unterführung erreicht man den Inselbahnsteig mit Stiege und Lift (die ÖBB wollen eine vom Radweg getrennte Bahnsteigerschließung).

Unser Vorschlag behält alle bestehenden Vorzüge bei und erfüllt die angestrebten Ziele. Der Platzgewinn im wichtigen Bereich der Bushaltestelle bringt wertvollen Gestaltungsspielraum.

Die Verkürzung des bestehenden Hausbahnsteig-Gleises ist vertretbar. Mit diesem „Restgleis“ mit ca. 300 m Nutzlänge kann die notwendige Verschubtätigkeit zur Bedienung des Anschlusses der Fa. Loacker-Recycling problemlos durchgeführt werden. Das unverändert bestehende westliche „Nebengleis“ mit einer Länge von mehr als 750 m kann die längsten Züge aufnehmen, hat eine Bahnsteigkante und ermöglicht eine optimale Anbindung des Hilti-Anschlussgleises, das erfreulicherweise reaktiviert werden soll.

Der von den ÖBB ins Treffen geführte Nachteil, dass im „Restgleis“ kein langer Zug mehr abgestellt werden kann (insbesondere für Überholvorgänge), ist keineswegs gravierend. Langjährige Beobachtungen der Belegung der Nebengleise in Götzis und den anderen Bahnhöfen zeigen, dass auch bei deutlicher Zunahme des Verkehrs mit den bestehenden Gleisen leicht das Auslangen gefunden wird.

Die Existenz einer dritten Bahnsteigkante (die im ÖBB-Vorschlag fehlt) ist für das Minimieren  von Zugsverspätungen weit wichtiger.

Der Götzner Bahnhof ist die Drehscheibe des öffentlichen Verkehrsnetzes, nicht nur in Götzis, sondern in der gesamten Region am Kumma. Er hat ungefähr dieselben Nutzerzahlen wie Hohenems und Rankweil und muss auch in mindestens vergleichbarer Qualität ausgeführt werden.

Unser Vorschlag erfüllt diese Anforderung und ist zudem kostensparend, da die Gleise unverändert liegen, nur eine Weiche ersetzt wird, der vorhandene Mittelbahnsteig nur adaptiert werden muss und die bestehende Unterführung genutzt wird.

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Walter Heinzle

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