Aus der Gemeindevertretung am 1. Juli

Was soll man von so einer Gemeindevetretungs-Sitzung halten?

Es war – der überladenen Tagesordnung geschuldet – eine sehr lange Sitzung. Auch die Reihung der TOPs ließ auf die Wertigkeit schließen: zuerst der Bericht und Beschluss zum Kulturraum Götzis, dann ziemlich am Schluss – wenn eigentlich alle schon genug haben – das anscheinend ungeliebte Straßen-und Wegekonzept mit der offenbar noch weniger gewünschten Beteiligung der Bevölkerung und ganz am Ende noch das Thema Kies – brandaktuell durch die Anzeigen gegen KiesKopf und die Gemeinde Altach.

Zwischen drinnen Rechnungabschluss, Hochwasserschutz, Ausweichschule und dann fast unbemerkt, der Beschluss zum Garnmarkt Nord. Mit Abstrichen bei der an sich sehr guten Parkgestaltung für die Kinder und immer noch Kosten von 852.360 € ist das Projekt mit minimaler Mehrheit angenommen worden.

Bemerkenswert war das eigenartige Hin – und Her bei der vorgeschriebenen Spielplatzabgabe, die gestern als großzügiges Entgegenkommen des Betreibers verkauft wurde, aber anscheinend laut vorliegendem Schreiben schon 2021 bezahlt wurde. Die Vorgänge zwischen Baurechtsamt am Kumma und Gemeinde Götzis müssen noch genau aufgearbeitet werden – wenn nötig unter Beiziehung des Rechnungshofes.

Was bleibt? Die Gemeinde finanziert einmal mehr ein Projekt am Garnmarkt, das weit mehr kostet, als projektiert und gestaltet – wie ein Besucher einmal feststellte – „die Vorgärten der Investoren“. Hier ist es das Tiefgaragendach, dessen Begrünung die Gemeinde zahlt, leider ohne die Mehrkosten dieser Begrünung von den Verursachern einzuforden.

Was noch? Wir nehmen zur Kenntnis, dass echte Beteiligung der Bevölkerung nicht gewünscht ist, denn sonst hätte man nicht alle Maßnahmen, die Walter auf Basis der Vorschläge aus der Bevölkerung eingebracht hat, teils lächerlich gemacht und diskussionslos abgelehnt.

Wir nehmen auch zur Kenntnis, dass allen Anzeigen zum Trotz am Kiesprojekt mit Altach stur festgehalten wird und können nur hoffen, dass Götzis nicht mit hineingezogen wird. Unser Antrag zur Ruhendstellung der Verhandlungen bis alles geklärt ist, wurde wieder mit Hilfe der SPÖ mehrheitlich abgelehnt.

Und doch noch was Positives zum Schluss: es gibt auch Projekte, wo sich alle einig sind, dass sie für unsere Gemeinde gut und wichtig sind – wie das Zukunftsbild zum Kulturraum Götzis, das Projekt zum Hochwasserschutz in der Örfla und natürlich die Volksschule Markt. Einschränkend bei diesen Projekten ist allerdings die mehr als prekäre finanzielle Lage unserer Gemeinde, die unserer Meinung nach keine „Geschenke“ an Interessensgruppen mehr erlaubt und sich in Zukunft auf ihre Kernaufgaben konzentrieren muss.

Rechnungshof bestätigt Kritik der GLG

FWH-Goetzis

Der lang erwartete Rechnungshofbericht zum Feuerwehrhaus Götzis ist seit 1.7.2015 veröffentlicht.

511.000 Euro Mehrkosten durch die Standortverlegung und viel Kritik zu den Entscheidungen und dem Vorgehen der verantwortlichen Personen in der Marktgemeinde und in der Gebäudeimmobiliengesellschaft.

Hier der Link zum Bericht:

http://www.rechnungshof.gv.at/fileadmin/downloads/_jahre/2015/berichte/berichte_laender/vorarlberg/Vorarlberg_2015_03.pdf

Darin bestätigt der Rechnungshof die von der Grünen Liste kritisierte Vorgehensweise der damaligen ÖVP Alleinregierung in vielen Punkten.

Wir sind gerade dabei den Bericht durchzuarbeiten und werden unsere Kommentare dazu demnächst hier veröffentlichen.

ÖVP in der politischen Realität angekommen

Jetzt wo auch die ÖVP in der politischen Realität von Götzis angekommen ist, kann die Arbeit in den Gremien aufgenommen werden. Wir danken den anderen Fraktionen für die gute Zusammenarbeit und für die Geschlossenheit in dieser wichtigen Frage.

Nun sind alle Fraktionen aufgerufen, konstruktiv mitzuarbeiten, um die besten Ideen für Götzis umzusetzen. Wir sind bereit und freuen uns, für die kommenden Aufgaben unsere Ideen und unser Engagement einbringen zu können.

Der formale Rahmen für die politische Arbeit ist gegeben
In der 1. Gemeindevertretungssitzung am Mi, 15.4.2015 wurden die noch offenen Punkte der abgebrochenen konstituierenden Sitzung abgehandelt. Nach einen halben Stunde war der Gemeinderat mit 6 Sitzen gewählt. Da die GLG auf einen Vizebürgermeister-Kandidaten verzichtete und auch keine andere Fraktion einen Gegenkandidaten ernannte, wurde Clemens Ender (ÖVP) als Vizebürgemeister gewählt.

In den anschließenden Abstimmungen wurde fast alles wie in den Allparteiengesprächen vorbesprochen beschlossen. So wurde die Mitgliederanzahl in den Ausschüssen von 7 auf 8 angehoben, so dass alle Fraktionen vertreten sind und keine Fraktion die Mehrheit hat (4 ÖVP, 2 GLG, 1 FPÖ, 1 SPÖ).

Durch die gute Zusammenarbeit der drei kleineren Fraktionen konnten auf Initiative der GLG in den letzten drei Wochen optimale Voraussetzungen für die politische Arbeit in Götzis geschaffen werden. Keine Fraktion hat die Mehrheit in der Gemeindevertretung, in den Ausschüssen und im Vorstand. So kann das „freie Spiel der Kräfte“ beginnen.

Politische „Aufräumarbeit“
Bei der Besetzung der Leitung des Bau- und Raumplanungsausschusses behielt sich die GLG (wie den anderen Fraktionen angekündigt) vor, einen Gegenkandidaten vorzuschlagen, aufgrund noch offener Fragen aus der letzten Periode. Walter Heinzle beantragte die Vertagung dieser Entscheidung bis der Rechnungshofrohbericht zur Vorgehensweise beim Feuerwehrhaus diskutiert werden konnte (siehe Dokument im download). Ein zweites wichtiges offenes Thema ist der Bebauungsplan Am Garnmarkt Nord. Hier erfolgte schon die erste Bauverhandlung, obwohl der Bebauungsplan noch nicht beschlossen ist. Vor allem fehlen alternative Konzepte, die städtische Entwicklung mit hoher Lebens- und Aufenthaltsqualität, statt scheinbarer Gewinnmaximierung aufzeigen.

Wir sind schon mitten drin in der inhaltlichen Arbeit, auch schon in der ersten Sitzung. Dies erstaunte BM Loacker, der darauf hinwies, dass bei dieser Sitzung der formale Rahmen Thema sei. Und VizeBM Ender erwähnte in seinem Schlusswort er hoffe, dass der Wahlkampf jetzt vorbei sei und die Arbeit beginnen könne. Für uns ist die Wahl schon lange vorbei, wir haben nur auf die ÖVP gewartet, die jetzt auch in der politischen Realität angekommen ist.

Rede von Walter Heinzle zum Bau- und Raumplanungsasschuss: GV01_Antrag_WH_BauRaum

Artikel auf orf-online: http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2705356/

Neues aus der Gemeindevertretung 18.11.2013

Einige Anmerkungen zur Gemeindevertretungssitzung (18.11.2013) aus Sicht der GLG:

Der Bau zweier Mischwasserüberlaufbecken im Mösle und neben dem Hopbach (beim Hackschnitzellagerplatz) ist im Interesse der Gewässerreinhaltung unbedingt erforderlich. Im Jahre 2014 soll das Mösle-Becken, 2015 jenes beim Hopbach gebaut werden. Der Verbindungsweg Unterführung L 57-Mösleweg liegt im unmittelbaren Baubereich des Beckens im Mösle und muss verlegt werden.  Diese Verlegung sollte gleich dazu genutzt werden, das im unmittelbaren Nahbereich der Baustelle verlaufende geplante Teilstück der Landesradroute mit gefahrloser Querung der L 57 über eine Brücke zu realisieren. Landesradrouten werden zu 70% der Kosten vom Land gefördert.

Dazu haben wir folgenden Zusatzantrag gestellt:
Ergänzend zur Planung des Mischwasserüberlaufbeckens Mösle ist der Abschnitt der Landesradroute vom Mösleweg mit Brücke über die L 57 nordwärts der Bahn entlang bis zum bestehenden bahnbegleitenden Weg auf Höhe des Sonderberges zu projektieren. Dieser Radweg soll möglichst im Zuge des Baus des Beckens realisiert werden.

Mösle-Sonderberg-Weg
Radroutenteilstück und Lage des Mischwasserüberlaufbeckens Mösle.
(Dieses wird nach dem Bau wieder mit Erdreich überdeckt.)

Unser Antrag wurde an den Bau- und Raumplanungs- und den Mobilitätsausschuss verwiesen.

Entwicklung im Moosfeld:
MoosfeldKonzept
Ein Vorschlag einer möglichen weiteren Entwicklung des Moosfeldes (Büro stadtland)

In diesem Zusammenhang haben wir gemeinsam mit Reinhard Rüf (SP) betont, dass keinerlei zwingende Notwendigkeit besteht, auch den letzten größeren unverbauten Fleck (Bauerwartungsland) in Götzis zusammenzulegen und in der Folge zu verbauen – also am besten derzeit und möglichst lange keine Umlegung!
Eventuell wird es allerdings notwendig, zunächst einen Kindergarten im Gebiet zu bauen und im Weiteren möglicherweise auch eine Volksschule. Im Papier des Raumplanungsbüros ist auch von der Notwendigkeit von ausreichenden Spielflächen die Rede. Es müsste also wenigstens planerisch fixiert werden, wo dieses Ortsteilzentrum Götzis-Nord mit den erwähnten Einrichtungen situiert wird. Für den Kindergarten würde vermutlich der gemeindeeigene Grund westlich des Knicks der L 57  (auf dem Plan sind 3 Baukörper angedeutet) ausreichen, sodass vorläufig nichts umgewidmet werden muss. In der weiteren Folge sind aber dann noch die VS und Spielflächen nötig, die dann auf der gegenüberliegenden Seite der L 57 lägen. Die L 57 ( auch mit viel LKW-Verkehr (Loacker-Recycling)) würde das Ortsteilzentrum Nord trennen und weitgehend entwerten – wie der sprichwörtliche „Elefant im Porzellanladen“.
Ich habe deshalb gefordert, man müsse die Situierung des gesamten Ortsteilzentrums Nord planerisch festlegen. Dieses kann sinnvollerweise fast nur im seit langem geplanten Bereich liegen. Das heißt, dass mittelfristig die L 57 verlegt werden muss (schon lange geplante Trasse unmittelbar oberhalb der Geländekante mit lärmdämmender Absenkung, welche auch die „Grünachsen“-Brücke und damit eine vollkommen gefahrlose Querung der L 57 ermöglicht.)
Es ist allerdings zu befürchten, dass die ÖVP keinerlei Diskussion über die L 57 mehr zulassen will und lieber dem Drängen einiger (nicht aller) Grundbesitzer und der Baulobby nachgibt und weitgehend konzeptlos drauflosbauen lässt.
Man müsste zumindest nochmals  eine ausführliche, grundlegende Diskussion  mit den Grundbesitzern und allen Bewohnern im betroffenen Gebiet Götzis-Nord  führen.

„Feststellung der Mehrkosten des neuen Feuerwehrhauses und Kostenersatz durch die Verursacher“ (Antrag der SP/PF):

Wir haben einen eigenen Antrag vorbereitet:

Nachdem die Beachtung von Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit beim Bau des neuen Götzner Feuerwehrhauses sehr unterschiedlich bewertet wird, ersucht die Gemeindevertretung Götzis den Landesrechnungshof um Prüfung dieses Baues.

Die ÖVP ist uns etwas überraschend mit ihrem eigenen Antrag auf Rechnungshofprüfung (mit angeschlossener Begründung aus ihrer Sicht) zuvorgekommen, worauf wir unseren Antrag als Zusatzantrag eingebracht haben. Der ÖVP geht es ja vor allem darum, ihre spekulative Hoffnung, die angeblich versprochenen 200 Arbeitsplätze, besonders zu gewichten, während unser Antrag auch auf das fragwürdige Plan-Kopieren ins Moos mit allen kostspieligen Konsequenzen abzielt. Die ÖVP meint in ihrem Antrag, eine verantwortungsvolle Fraktion müsse unter Einbezug aller Faktoren entscheiden. Dass der letzte Fußballplatz im Hauptsiedlungsgebiet ersatzlos eliminiert wird, kommt in ihrer Gesamtschau allerdings nicht vor.

Wir haben für den ÖVP-Antrag gestimmt, weil damit die Chance auf eine RH-Prüfung eher steigt und sich der RH vermutlich nicht darauf beschränken wird, das Luftschloss „Huber-Europazentrale“ zu gewichten, sondern die ganze Angelegenheit prüft.
Unser Zusatzantrag wurde von ÖVP und F abgelehnt und natürlich in der Presse nicht erwähnt (Ausnahme vol.at).

Die Einführung der Papiertonne ist zu begrüßen,  nachdem alle bekannten Erfahrungen aus Gemeinden, die bereits umgestellt haben, positiv sind. Zu überlegen ist, ob auf die eine oder andere Sammelstelle ganz verzichtet werden kann.
Vermutlich wird in naher Zukunft auch die Frage eines regionalen Wertstoffhofes (denkbar neben dem Grün“müll“-Platz) zu entscheiden sein.

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