Kiesdeal: Offene Fragen eingebracht nach §38 GG

Aus der Gemeindevertretungssitzung am 3.2.2025

Der Kiesdeal war auch in der vergangenen Sitzung der Gemeindevertretung Thema. Die Oppositionsparteien GLG, BBG, NEOS und FPÖ brachten zu Beginn viele Fragen nach §38 4 GG ein, da diese bis heute offen blieben, aber nicht weniger brisant sind. Der Bürgermeister kommentierte, dass diese gesetzeskonform beantwortet werden würden (Fragen nach §38 4 GG müssen spätesten bei der nächsten Sitzung beantwortet werden).

Fragen zur Causa Kiesdeal

  • Ist es richtig, dass in den Beschlussvorlagen abweichende Mengenangaben gemacht wurden, die trotz Nachfrage in der Sitzung vor dem Beschluss nicht geklärt wurden. Es geht um die Abbaumengen die im Vertrag mit Kies Kopf genau geregelt sind die aber dem Abbauplan widersprechen.
  • Kann davon ausgegangen werden, dass dieses mit minimalster ÖVP und SPÖ Mehrheit beschlossene Konstrukt für Götzis die beste Lösung ist, den eigenen Bodenschatz zu verwerten? Wenn ja, bitte belastbare Unterlagen zu dieser Erkenntnis vorlegen, die dies zweifelsfrei belegen, und dass Bürgermeister Böhmwalder nicht Millionen an Altach verschenkt sowie alles ihm Mögliche unternommen hat, Schaden von Götzis abzuhalten. 
  • Wie viele Anzeigen bei der BH-Feldkirch und strafrechtliche Anzeigen gegen involvierte Partner sind zurzeit am Laufen und gibt es weitere Anzeigen durch das von Götzis und Altach beschlossene Konstrukt? Bitte um Informationen zu allen Anzeigen gegen die betroffenen Gemeinden Altach und Götzis, Anzeigen gegen Subunternehmen oder handelnden Einzelpersonen wie Franz Kopf. 
  • Ist es richtig, dass bereits eine Aufsichtsbeschwerde gegen Manfred Böhmwalder vorliegt wegen Verletzung der Amtsverschwiegenheit?
  • Ist es richtig, dass die Gemeinde Altach bislang keine gleichwertigen Ersatzgründe für unseren Landwirt bereitstellen kann obwohl dies im Grundsatzbeschluss 2019 verlangt wird? Wie wird das geregelt?
    Zitat Beschluss 2019: „Die Details der noch zu verhandelnden Rahmenbedingungen für den Abbau sind vertraglich zu regeln. Als wichtigste Grundvoraussetzungen sind die existentiellen Interessen des Gutshofs zu berücksichtigen“.
  • Rechtberatung und Kosten der Rechtsberatung: Ist es richtig, dass die im Gemeindevorstand genannten Kosten für die Rechtsberatung von 20.000 € auf über 100.000 € angestiegen sind. Wie hoch sind die genauen bisherigen Kosten, wo sind diese budgetiert und wer hat diese Kosten freigegeben?
  • Wie hoch sind die Kosten die im Vorfeld für die RA Eisenberger angefallen sind?
  • Stimmt es, dass die Aussage des Finanzamts zum beschlossenen steuerschonenden Konstrukt nur eine Fragenbeantwortung ist und keine rechtlich belastbare Information?
  • Vertrag Kies Sauwinkel GmbH: Ist es richtig, dass Manfred Böhmwalder namentlich als Geschäftsführer in der neu zu gründenden Kiesabbau Sauwinkel GmbH genannt wird, unabhängig davon, ob er Bürgermeister bleibt? Endet die Bestellung zum Geschäftsführer mit der Abwahl oder wurde hier ein Versorgungsposten geschaffen?
  • Stimmt es, dass bereits vor Beschluss der Verträge durch die Gemeindevertretung die Vertragsverhandlungen mit der Fa. Kopf Kies & Beton GmbH abgeschlossen wurden? Wieso werden die Verhandlungsprotokolle und Niederschriften auch auf Nachfrage nicht ausgehändigt?
  • Die Change of Control Klausel regelt im Falle der Änderung der Eigentumsverhältnisse (Übernahmen, Beteiligung von anderen Gesellschaften), welche Konsequenzen dies für die Vertragspartner hat.
    • Warum wurde in den Vertragsverhandlungen diese „Change of Control-Klausel“ auf Drängen der Fa. Kies-Kopf aus dem Vertrag genommen?
    • Welche Argumente hatte die Fa. Kies-Kopf für die Streichung dieser Klausel?
    • Warum hat die Marktgemeinde Götzis dem zugestimmt?
    • Welche Konsequenzen hätte nun eine Änderung der Eigentumsverhältnisse für alle Vertragspartner?
  • Studie Geo-Consult: Von wem wurde diese Studie beauftragt?
    • Welches Ziel hatte die Erstellung dieser Studie?
    • Welche Ergebnisse / Empfehlungen liefert diese Studie?
    • Sind Bürgermeister Manfred Böhmwalder diese Studie und die Ergebnisse bekannt?
    • Wenn nein, warum nicht?
    • Wenn ja, warum wurden die Ergebnisse / Empfehlungen dieser Studie von Bürgermeister Manfred Böhmwalder ignoriert?

Aufsichtsbeschwerde wegen Kiesdeal

BH soll den Beschluss zur Gründung der Kies-GmbH prüfen

Nachden BGM Böhmwalder mit minimalster Mehrheit der ÖVP und SPÖ Stimmen den Beschluss zum Kiesdeal noch kurz vor den Wahlen durchdrückte, haben die anderen Parteien GLG, BBG, NEOS und FPÖ ein Aufsichtsbeschwerde bei der BH Feldkirch eingebracht.

Es besteht der dringende Verdacht, dass der beschlossene Vertrag gegen § 3 und § 71 Abs. 1 des GG verstoßen.

§ 3) Grundsätze
(1)Die Aufgaben der Gemeinde sind nach den Grundsätzen der Gesetzmäßigkeit, Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit zu besorgen. Auf den Schutz der Umwelt zur Erhaltung der Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen ist Bedacht zu nehmen.

§ 71) Wirtschaftliche Unternehmungen
(1)Die Gemeinde darf eine wirtschaftliche Unternehmung nur betreiben, wenn dies den Grundsätzen der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit entspricht. Diesen Grundsätzen entspricht der Betrieb einer wirtschaftlichen Unternehmung durch die Gemeinde insbesondere nicht, wenn

a) die Unternehmung zur Befriedigung eines Bedarfes der Bevölkerung der Gemeinde nicht erforderlich ist;
b) der Zweck der Unternehmung in gleicher Weise durch einen anderen erfüllt wird oder voraussichtlich erfüllt werden kann;
c) die Art und der Umfang der Unternehmung nicht in einem angemessenen Verhältnis zur Leistungsfähigkeit der Gemeinde und zum voraussichtlichen Bedarf stehen.

Hier die Aufsichtsbeschwerde als PDF:

Kies für Kopf

Mit minimalster Mehrheit beschlossen

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wurde gestern in der Gemeindevertretung der Kiesdeal beschlossen.

Dieser Beschluss bindet Götzis die nächsten 35 Jahre – komme was wolle. Zudem wurde ohne dringende Notwendigkeit gleich der Abbaubetrieb auch für die Nächsten 35 Jahre mitbeschlossen, nämlich Kies Kopf.

Dieser Beschluss sieht sehr nach einem Kopf-Förderprogramm aus unter ÖVP-Freunden mit ein paar SPÖlern und ist ein Millionengeschenk an Altach. Der Beschluss heute in Altach wird wohl nur Formsache sein, denn für Altach lohnt sich der Deal millionenfach.

Zuvor in der öffentlichen Sitzung hat Walter Heinzle Stellung genommen, um unser Unverständnis über diesen sorglosen Umgang mit Götzner Eigentum auzudrücken. Hier die Abschrift der Wortmeldung, die vom Bürgemeister vergeblich drei Mal unterbrochen wurde, um sie zu verhindern – die Nervosität war wohl groß!

Wortmeldung unter Allfälligem von Walter Heinzle

Götzis, 20.1.2025 Gemeindevertretungssitzung:

Zum Kies-Projekt, das sich auf den finanziellen Spielraum der nächsten 7 Gemeindevertretungen auswirkt. Keine Angst: Ich werde nicht auf Details des Vertrages mit Altach eingehen, die ja – unsrer Meinung nach unbegründet – in der anschließenden nichtöffentlichen Sitzung behandelt werden. Ich beziehe mich nur auf in der Öffentlichkeit bereits Bekanntes:
Ganz kurz zur Geschichte: Wir haben vor etlichen Jahren grundsätzlich einem gemeinsamen Kies-
Projekt mit Altach zugestimmt, weil wir natürlich bedeutende Einnahmen für Götzis gesehen haben, weil sogar eine Verbesserung der landwirtschaftlichen Nutzbarkeit unsres Rheinhofes versprochen wurde, weil wir auch den Betrieb Kies-Kopf nicht gefährden wollten und – was ich besonders betonen möchte – weil wir selbstverständlich davon ausgegangen sind, dass wir als Grundbesitzer und Eigentümer von Kies und Deponierechten mit der Standortgemeinde Altach einen fairen, den üblichen Marktgepflogenheiten in unserem Land entsprechenden Vertrag aushandeln werden – nach dem Motto: gute Rechnung – gute Freunde.

Nachdem Altach von Beginn an wirklich unverschämte Forderungen gestellt hatte und man sich mehrere Jahre nicht über die Entschädigung für Altach einigen konnte, haben die beiden Bürgermeister Loacker und Giesinger bei der Wirtschaftskammer nachgefragt – als unabhängige Institution, sozusagen als Schiedsrichter -, um zu erfahren, in welchem Rahmen man von einer „guten“ Rechnung zwischen Grundeigentümer und Standortgemeinde reden kann. Die WK ließ eine Studie ausarbeiten und teilte uns mit, dass ganz grob gesagt maximal ca. 15% des Reinerlöses an die Standortgemeinde, der Rest von 85% an den Grundeigentümer geht. Eine „gute“ Rechnung spricht also Altach ca. 15% zu.  ÖVP und SPÖ wollen laut Grundsatzbeschluss vor einem Jahr  aber 43,3% nach Altach fließen lassen, also fast das Dreifache (!) dessen, was laut WK einer „guten“ Rechnung entspricht – mit der allerknappsten Mehrheit von 16 Stimmen gegen 14 aller 4 anderen  Fraktionen.
Da sind wohl die Argumente dieser knappen Mehrheit interessant:


1. Argument: Die Gemeinde Altach stimmt bei einem geringeren Erlösanteil dem Projekt nicht zu:
Wenn die Gemeinde Altach aussteigt, geht sie vollkommen leer aus – keine Erlösmillionen, keine Naturschutzabgabe; mehr noch: der Betrieb Kies-Kopf ist zumindest mittelfristig gefährdet, was übrigens weder wir wollen, noch die Gemeinde Altach wollen kann. Altach wird also sehr wohl zustimmen, wenn es keinen großen Schaden in Kauf nehmen will.
Selbst wenn die Gemeinde Altach eine behördliche Festsetzung der Entschädigung für Götzis beantragen würde und dabei auch Recht bekäme, könnte sich die Entschädigung nach Begleichen aller anfallenden Kosten von Altach nur in einem Rahmen bewegen, wie er uns von der Wirtschaftskammer als marktüblich mitgeteilt wurde.
Dagegen bleibt Götzis bei einem Scheitern des Projektes mit Altach im Besitz seines Bodenschatzes und der Deponierechte und kann eigenständig ein Projekt ausarbeiten und zur Vergabe ausschreiben, wobei der Transport auf öffentlichem Wassergut am Rheindamm zur Landesstraße beim Zollamt Mäder erfolgen kann – ohne jede Benutzung von Gemeindestraßen in Altach oder Mäder. Selbst wenn auch dann kurzfristig kein Projekt zustande käme, könnten wir unser „Tafelsilber“ unbeschadet und eher im Wert noch steigend an unsere Nachfahren übergeben.


2. Argument: Möglicherweise verbietet es die EU, Aushub in die wassergefüllte Kiesgrube zu deponieren:
Dafür sind keinerlei konkrete Ankündigungen bekannt und zudem sind die letzten EU-Wahlen nicht so ausgefallen, dass schärfere Umweltgesetze zu erwarten sind. Falls es aber neue Erkenntnisse gäbe, die es wegen erheblicher langfristiger Schäden als geboten erscheinen lassen, keinen Aushub im Wasser zu deponieren, wäre es ohnehin besser, dies zu beachten. Das Geschenk in der Größenordnung von mindestens 10 Mio. € an Altach geht an eine Gemeinde, die zwar auch nicht im Geld schwimmt, die aber laut ihrem schon beschlossenen Budget für 2025 ihren Schuldenstand senken kann, obwohl sie beispielsweise vor kurzem einen großzügigen neuen Kindergarten gebaut hat.


In Götzis will Bürgermeister Böhmwalder noch rasch seinen Kies-Deal mit Altach endgültig unter Dach und Fach bringen, um dann 2 Wochen später das absehbar hochdefizitäre Budget 25 zu behandeln. Nach allem, was bisher bekannt ist, muss mit einer Erhöhung des Schuldenstands der Gemeinde um etliche Mio. gerechnet werden. Dabei ist keine wirklich große Investition vorgesehen. Es ist so, dass beispielsweise für die Volksschule noch keine Baukosten enthalten sind; dass  Kindergärten auf absehbare Zeit in Provisorien und keineswegs optimalen Altbauten bleiben müssen; dass Straßen kaum notdürftig geflickt werden können – von aufwertender Gestaltung keine Rede; dass wir eigentlich nicht wissen, wie wir die großen Kosten für unsere Volksschule, für den Bahnhofsumbau, für das Abfallsammelzentrum, den Kostenbeitrag für den Neubau der Sportgemeinschaft usw. abdecken sollen, ohne massiv Leistungen der Gemeinde einzuschränken und Abgaben zu erhöhen.
Da ist es doppelt unverständlich, dass ungerechtfertigt und ohne jede Gegenleistung viele Millionen nach Altach verschoben werden sollen.
Mit dieser Haltung in finanziellen Fragen kann es durchaus sein, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft als Gemeinde quasi „in Konkurs gehen“, d. h. finanziell vom Land ferngesteuert werden – mit drastischen Einschnitten in vielen Bereichen.


Es besteht allerdings noch Hoffnung: einerseits, dass heute der Vertrag doch nicht beschlossen und diese Entscheidung über den Zeitraum einer ganzen Generation der kommenden Gemeindevertretung überlassen wird und andererseits, dass aus den Wahlen in weniger als 2 Monaten eine Gemeindevertretung hervorgeht, die Götzis in eine gute Zukunft führt.

Aktuelles zum Thema „Kies“

In der Sitzung der Gemeindevertretung vom 22.03.2021 beantragten die Bürger-Bewegung Götzis, SPÖ Götzis und freie BürgerInnen, FPÖ Götzis und Parteifreie sowie NEOS Götzis die Aufhebung des Grundsatzbeschlusses zum Kiesabbau auf dem Götzner Rheinhof. Dieser Beschluss wurde 2019 vor der Volksabstimmung in Altach unter der Annahme gefasst, dass die Marktgemeinde Götzis dieses Projekt mit der Gemeinde Altach sowie Kies Kopf als Betreiber anstreben wird.

Aber schon durch die Volksabstimmung und den Beschluss von Altach, den Kiesabbau an das Verkehrskonzept mit Autobahnanbindung zu koppeln, sowie die noch immer ungelösten Probleme bei der Kosten- und Erlösaufteilung, bekamen wir Zweifel und haben auf die entsprechenden Punkte mehrfach hingewiesen.

Erweiterungsantrag zum Grundsatzbeschluss

Am 10.02.2020 wurde von der Grünen Liste Götzis bereits ein Erweiterungsantrag zum Grundsatzbeschluss mit der Forderung nach einer professionellen Projektbegleitung gestellt. Weiters forderten wir Möglichkeiten für interessierte Unternehmen aus der Region, alternative Projektvorschläge einzubringen. 

Die zentralen Entscheidungskriterien der Marktgemeinde Götzis sollten dabei folgende Punkte berücksichtigen:

  • Die Wahrung der Interessen unserer Gemeinde hinsichtlich der Erlöse
  • Die Sicherstellung von angemessenen Bedingungen für die Landwirtschaft am Rheinhof 
  • Die Prüfung von Umweltfragen 

Leider fand dieser Antrag damals keine Zustimmung – weder bei der ÖVP, noch bei SPÖ oder der parteifreien Fraktion um Christoph Längle (jetzige Bürger-Bewegung).

Daher hat es uns schon ein wenig erstaunt, dass nun auf einmal die Aufhebung des Grundsatzbeschlusses beantragt wurde – und das ohne einen alternativen Vorschlag, wie mit diesem Thema weiter verfahren werden soll.

Forderung der Prüfung von Projektvarianten

Wir sind noch immer der Meinung, dass das Projekt Kiesabbau im Bereich des Rheinhofs grundsätzlich weiterverfolgt werden sollte. Allerdings müssen hierfür entsprechend auch alle möglichen Projektvarianten umfassend geprüft werden. Um dies zu ermöglichen und zu einer Versachlichung des Themas beizutragen, formulierten wir daher folgenden Zusatzantrag:

„Die Marktgemeinde Götzis prüft generell Möglichkeiten zum schonenden Rohstoffabbau auf geeigneten Grundstücken, die im Besitz der Marktgemeinde Götzis sind.

Der geplante Kiesabbau am Götzner Rheinhof bietet Chancen für alle beteiligten Partner. Götzis ermöglicht den schonenden Kiesabbau und die Wiederverfüllung mit geeignetem Bodenaushub auf den Grundstücken des Götzner Rheinhofs.

Hier gilt es, zeitnah Lösungen und Kooperationen, aufbauend auf bereits geführten Gesprächen, zu erarbeiten.

In einem Verfahren soll der geeignetste Partner für dieses Projekt ausgewählt werden. Das Projekt soll wirtschaftlich und ökologisch ein Gewinn für die ganze Region sein und die weitere Zusammenarbeit fördern.“

Dieser Antrag fand mit den Stimmen unseres Partners, der ÖVP, eine klare Mehrheit. Jetzt gilt es, die Verhandlungen in der „Kiesgruppe“ in sachlicher Form mit professioneller Begleitung weiterzuführen und zu einem guten Abschluss zu bringen.

Kiesabbau Alternativen nicht erwünscht?!

Die Gemeindevertretung hat mehrheitlich den Antrag der Grünen Liste Götzis (GLG) am 10.2. abgelehnt, auch alternative Vorschläge zum Kiesprojekt mit der Gemeinde Altach zuzulassen. “Dabei gibt es zumindest ein zweites Projekt, das viel Potenzial hat”, wie Gemeindevorstand Thomas Ender durchblicken lässt.

Die Position von Altach ist aus Sicht der Grünen Liste Götzis, spätestens nach dem Nein der Asfinag zu einer Autobahn-Ausfahrt, noch schwächer geworden als bisher. Das veranlasste die GLG, das Thema auf die Tagesordnung zu bringen und erstmals öffentlich zu diskutieren. “Wir sorgen uns berechtigt, ob und vor allem wann Altach als Projektpartner zur Verfügung steht und wollen einen Plan B für den Götzner Kiesabbau in Altach”, so Ender.

In der Diskussion wurde klar, dass vor allem die ÖVP auf dem bestehenden Beschluss beharren will und wenig Interesse bekundete, überhaupt zu prüfen, ob Alternativen in Sicht sind. 

Dabei gibt es diese Alternativen. Zum Schutz des Betreibers und da noch nicht alle Partner befragt wurden, konnten in der Sitzung noch keine Details genannt werden:

“Das Projekt ist viel zu gut, und zu wertvoll für die Region, als dass wir es im Wahlkampf der Parteipolitik opfern wollen. Aber es gibt eine Variante, die weniger Schwerverkehr in Altach verursacht, den Kiesbetrieb in Altach erhält, ökologisch um Welten besser abschneidet und das auch ohne neue Autobahn-Ausfahrt”. 

Dennoch gab es keine Zustimmung für den Antrag, der lediglich die Prüfung von Alternativen beinhaltete und somit die Öffnung für Lösungen auch ohne Altach als Projektbetreiber. “Das kann man fast nur so interpretieren, dass die Götzner ÖVP aus irgend einem Grund am Projektpartner Altach festhalten will oder muss”, so Ender. “Vernünftig ist es jedenfalls nicht, sich dagegen zu verwehren, das beste Projekt für Götzis, die Region und die Umwelt finden und umzusetzen zu wollen.”

Einmal mehr wird klar, wie wichtig es ist, die Grünen zu stärken: “Wir sind weit und breit die Einzigen, die sich konsequent für echte Lösungen einsetzen. Wir scheuen uns nicht, auch alt eingessenen ÖVP-Strukturen mit den oft övp-nahen Betrieben und den Verbindungen über die ÖVP-Bürgermeister bis in die Landespolitik, mutig entgegenzutreten und kritisch zu hinterfragen. Mit dem Ziel für die bestmögliche Lösungen für alle: für die Menschen der Region, die Wirtschaft in der Region und für die Umwelt”.

Thomas Ender, Gemeindevorstand

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